Mecklenburg-Schwerin Gesellschaftsgeschichtliche Philatelie

Zwei Ganzsachen an Prof. Dr. Wetzell

Horst-Dietrich Fromm

Zwei Ganzsachen an den Geh. Justizrat Professor Dr.Wetzell, die in verschiedene Städte gingen, nämlich Rostock und Tübingen, machten mich neugierig.

Die 1 1/2 Schill.-Ganzsache wurde ab 1.7.1856 am Postschalter verkauft. Somit war zu vermuten, dass Prof. Dr. Wetzell im „Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender“, Jahrgang 1855, genannt ist. Hiernach war Prof. Dr. Wetzell bis 1.7.1855 Dekan in der juristischen Fakultät der Landes-Universität Rostock.

Der Staats—Kalender des Jahres 1861 führt aus:

Geh. Justiz-Rat Professor Dr. Wetzell bis 1.7.1861 Rektor der Universität Rostock.

Nr.43 / 1863, Seite 317 aus: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin

Prof. Dr. Georg Wilhelm Wetzell (geb. 23.1.1815 in Hofgeismar, gest. 22.10.1890 in Rostock). 1833 Studium der Rechte in Marburg. 1846 ordentlicher Professor in Marburg. 1851 Professor für römisches Recht in Rostock, wo er sein Hauptwerk „System des ordentlichen Civilprozesses“ (3 Bände) schuf.

Prof. Dr.Wetzell war ab 1863 Professor in Tübingen/Königreich Württemberg. Für seine dortigen Verdienste wurde er mit dem Orden der Württembergischen Krone (W.Kr.3) ausgezeichnet.

Anschließend ging Dr. Wetzell nach Mecklenburg-Schwerin zurück und war dort von 1866-1886 beim Staatsministerium in Schwerin tätig. Dort hatte er als „Vorstand“ das Ministerium des Innern inne (Innenminister).

Der Staats-Kalender des Jahres 1885 (Seite 43) führt aus:

Se.Excellenz, Staatsrath, Dr.Georg Wilhelm Wetzell.

Dr. Wetzell erhielt für seine Verdienste das Großkreuz mit der Krone in Gold (Großherzoglicher Haus-Orden der Wendischen Krone).

Ganzsache nach Rostock

Ganzsache nach Rostock

Zweikreisstempel GÜSTROW (mit Lücke im Außenkreis über „R“) 25.4. (1858/1860) auf 1½ Schill.-GA, Großformat (Mi. U 2 B). Überdruck orangerot, einige Buchstaben verschmiert.

Grüner Wertstempel nach innen nicht durchscheinend. Empfänger in Rostock „Geh. Justizrath Professor Dr. Wetzell“.

Rückseitig: Bahnpoststempel (Zweikreisstempel) HAGENOW-ROSTOCK 25.4. III T. und Ausgabestempel (Kreisstempel) von Rostock AUSG. N 1 26.4.

Ganzsache nach Tübingen

Ganzsache nach Tübingen

Zweikreisstempel SCHWERIN (Grotesk) 6.6.(1864) auf 5 Schill.— Ganzsache, Wertstempel gelblichbraun (Mi.U 12), I. Auflage 17.12. 1863/8.2.1864 (25.100 Stück). Überdruck gelborange. Empfänger in Tübingen / Königreich Württemberg „Geheim-Justizrath Prof. Dr. Wetzell“.

Rückseitig: Dreizeiliger Bahnpoststempel HAMBURG 6.6.II BERLIN und Ankunftsstempel (Zweikreisstempel) TÜBINGEN 8.JUN.11 N2 64.

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