Geschichte

Das Herzogthum bzw. seit 1815 Grossherzogthum Mecklenburg-Strelitz war neben dem Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin lediglich ein Teilstaat des Mecklenburgischen Gesamtstaates, der 1701 nach langen Thronfolgestreitigkeiten durch den sogenannten Hamburger Vergleich gebildet wurde. Über Jahrhunderte hinweg war das Herzogthum Mecklenburg-Strelitz im Besitz der Herzöge zu Mecklenburg.

1815 wurde auf dem Wiener Kongress das Herzogthum Mecklenburg-Strelitz zum Grossherzogthum erhoben. Im Jahre 1820 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben, die Altständige Verfassung blieb jedoch erhalten.

Mit der Aufhebung der alten Verfassung am 10 Oktober 1849 keimte die Hoffnung auf eine Demokratisierung der Gesellschaft auf; infolge des Einspruchs von Mecklenburg-Strelitz und der Stände wurde die alte Verfassung jedoch wieder eingesetzt. Die in anderen Staaten sich entwickelnde Demokratisierung konnte in Mecklenburg-Strelitz insbesondere auf Druck der Stände kaum Fuß fassen.

Nach Auflösung des Deutschen Bundes und im Deutschen Krieg 1866 stand Mecklenburg-Strelitz politisch auf der Seite Preußens und wurde Mitglied des Norddeutschen Bundes. Mit Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 wurde das Grossherzogthum Mitglied des Deutschen Reiches.

Die Bevölkerungsdichte in Mecklenburg-Strelitz war die geringste im ganzen Reich. Die Entwicklung der Bevölkerung war insbesondere in den Jahren zwischen 1850 und 1900 durch Stagnation geprägt. Nach einem starken Anstieg von 72.675 Einwohnern im Jahre 1817 auf 99.628 Einwohnern 1860 stieg die Bevölkerung in den folgenden 50 Jahren nur auf 102.602 Einwohner an. Grund hierfür war eine hohe Auswanderungsrate der zunehmend verarmenden Landbevölkerung, die teils staatlich finanziell unterstützt wurde. Neben Auswanderungen in benachbarte Staaten führte der Weg häufig nach Übersee, insbesondere in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Postgeschichte

Die Geschichte des Postwesens in Mecklenburg-Strelitz ist so wechselhaft wie die Landesgeschichte selbst.

Am 1. Juli 1850 trat Mecklenburg-Strelitz dem Postverein bei; seine erste Briefmarke erschien am 1. Oktober 1864.

Mecklenburg-Strelitz folgte Mecklenburg-Schwerin mit der Ausgabe eigener Marken erst am 1. Oktober 1864, also über acht Jahre später. Unterschiedlich war zudem die Währung: bei Mecklenburg-Schwerin waren es Schillinge, bei Mecklenburg-Strelitz Silbergroschen (bis auf einen Wert in Schillingen).

Die Geschichte des Postwesens in den beiden Herzogtümern ist vergleichsweise wechselhaft. Beide traten früh dem DÖPV bei. Bei beiden endete die eigene Posthoheit Mitte 1867 mit ihrem Beitritt zum Norddeutschen Bund und den Übergang ihrer Postverwaltungen auf den Norddeutschen Postbezirk am 1. Januar 1868.

Unter Experten ist Mecklenburg-Strelitz mit seinen insgesamt nur sechs Einzelmarken, seinen wenigen Postexpeditionen und den reizvollen Abstempelungen einer der anspruchsvollsten und für den Sammler exklusivsten Bereiche der klassischen Philatelie.